Mi-Mo-Ma-Musik!

Music was my first love

Was hört ein Kind im Mutterleib während der gesamten Schwangerschaft bis zu 28 Millionen Mal? Genau: Das regelmäßige Pochen des mütterlichen Herzschlages, den Rhythmus des Lebens. Rhythmus spielt also von Anfang an eine wichtige Rolle für uns Menschen – und er steckt in jedem von uns. Deshalb reagieren wir auch von klein auf, wenn wir ein Schlagen, Klatschen oder Trommeln hören. Babys reißen die Augen auf, lauschen und beobachten fasziniert die Geräuschquelle. Und bereits sehr kleine Kinder sind völlig entzückt, wenn sie selbst solche Geräusche erzeugen. Da wird der Löffel begeistert auf den Tisch geklopft oder ausdauernd mit der Rassel auf den Boden geschlagen – zugegeben nicht immer zum Entzücken der Erwachsenen. Mindestens genau so wichtig sind die sanften Töne. Babys lassen sich durch Summen und leises Singen von Mama oder Papa beruhigen und Spieluhren mit der immer gleichen Melodie können wunderbare Helfer beim Einschlafen sein. Rhythmus und Musik sind also wichtige Begleiter von Anfang an.

Musik für Kopf und Seele

Aus der Hirnforschung weiß man, dass das Gehirn durch Musik (egal ob zuhören oder selbst spielen) ganzheitlich stimuliert wird. Die Zentren für Lernen, Sprache, Gedächtnis, Kreativität und Emotionen werden aktiviert, die linke und rechte Gehirnhälfte gleichzeitig angesprochen und Synapsen verknüpft. Klingt alles ein bisschen theoretisch, lässt sich aber in der Praxis wunderbar beobachten. Nehmen wir das Beispiel Sprache: Bestimmt hat sich jeder von uns schon über Babys amüsiert, die zwar noch kein einziges Wort formulieren können, aber durch eine Lautabfolge nahezu perfekt ein Gespräch imitieren. Sie übernehmen einfach die Sprachmelodie der Erwachsenen und füllen diese Melodie zunächst nur mit Tönen, später nach und nach mit Silben und schließlich kompletten Wörtern und Sätzen aus. Das nennt man dann Sprechen.

Wie intuitiv Kinder auf Melodien und Musik reagieren zeigt sich, sobald ein Lied erklingt. Sie lauschen andächtig, wiegen sich im Takt und vollführen tanzähnliche Bewegungen. Musik wird zur körperlichen Erfahrung.

Alle meine Entchen

Musik macht man nicht nur mit Instrumenten, sondern auch mit der eigenen Stimme – und die hat jeder. Im Kleinkind- und Kindergartenalter erhält das Singen einen enorm hohen Stellenwert. Das ist Ihre Chance! Animieren Sie Ihren Sprössling zum Singen, indem Sie ein gutes Beispiel abgeben und trällern Sie los! Keine Angst, hier geht es nicht darum, alle Töne perfekt zu treffen, sondern um den Spaß. Bauen Sie das Singen möglichst oft in den Alltag ein und falls Sie nicht immer den kompletten Text parat haben, improvisieren Sie einfach. Gut kommen auch spielerische Varianten an: Kinder lieben es zum Beispiel, wenn ihr eigener Name in einem Lied auftaucht. Machen Sie doch aus „Hey - Pippi Langstrumpf, hollahi-hollaho-holla-hopsasa, Hey - Pippi Langstrumpf - die macht, was ihr gefällt.“ ein „Hey - kleine Hanna, ....“ oder ein „Hey - kleiner Marvin ...“. Ein kichernder Kindermund ist Ihnen damit gewiss! Verlocken Sie Ihr Kind zum Selbersingen, indem Sie es Liedzeilen ergänzen lassen. So muss es nicht gleich ein komplettes Lied beherrschen und hat doch das Gefühl, beteiligt zu sein. Sie singen: „Alle meine Entchen, schwimmen auf dem ....?“ und Ihr Kind ergänzt begeistert: „See!“, Sie singen weiter: „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die ...?“ und hören ein entzücktes „Höh!“ Nach und nach können Sie immer längere Textpassagen an Ihren kleinen Mitsänger abtreten oder einfach gemeinsam singen.

Bei solchen Spielen lernen schon die Jüngsten, genau zuzuhören, schließlich wollen sie ihren Einsatz nicht verpassen. Genaues Zuhören wiederum schult die Konzentrationsfähigkeit, das abwechselnde Singen fördert die Fähigkeit zur kooperativen Interaktion und zur Kommunikation. Wer hätte gedacht, was alles in „Alle meine Entchen“ steckt?

Musikschule & Co.

In diesen dankenswerten Einrichtungen machen Kinder zu meist erträglichen Preisen oftmals ihre ersten Erfahrungen mit Musikinstrumenten. Hier sollte der Spaß immer im Vordergrund stehen! In den allerwenigsten von uns steckt ein Wunderkind, das bereits mit vier Jahren virtuos mit dem Geigenbogen umgehen kann. Musikpädagogen empfehlen, frühestens mit 6 Jahren an ernsthaften Instrumentalunterricht zu denken, weil vorher das kindliche Gehirn noch nicht reif ist für das komplexe Zusammenspiel der unterschiedlichen Fähigkeiten, die für das Erlernen eines Instrumentes nötig sind. Musikschulen bieten aber weit mehr, als Instrumentalunterricht. Dort wird gesungen, geklatscht, getanzt, getrommelt und sich gerüttelt und geschüttelt, dass es eine wahre Freude ist. Singspiele und Rhythmusübungen machen wirklich jedem Kind Spaß – und sind durch kein passives Anhören einer CD zu ersetzen.

Die besten Vorbilder sind und bleiben jedoch Eltern und Großeltern. Wenn Sie möchten, dass Ihre Kinder Zugang zur Musik finden, sollten Sie selbst singen, was das Zeug hält. Es gibt den schönen Satz: „Singen ist eine Art Lachen in Zeitlupe“. Lachen macht bekanntlich fröhlich. Und was wünschen wir uns mehr als fröhliche Kinder?

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