Von eins bis zwei alles dabei

Mit den Kindern wachsen die Ansprüche

Ronja kann sich eine ganze Stunde mit ihrem Magnetspiel beschäftigen. Sagt ihre Mutter Kerstin. Ben spielt den ganzen Nachmittag mit seinen Holzautos. Sagt sein Vater Martin. Warum nur will ausgerechnet mein Kind seit Tagen ausschließlich den Ball durchs Zimmer rollen? Stimmt vielleicht etwas mit seiner Entwicklung nicht? Unterfordere ich es etwa mit einem solch simplen Spielzeug?

Diese und ähnliche Fragen kennen wohl alle Eltern. Aber Sie können ganz beruhigt sein: Kinder suchen sich immer genau das Spielzeug, das gerade am meisten ihre Neugier weckt. Das kann zwei Wochen lang ein einfacher Ball sein oder nur zwei Tage lang. Als Nächstes sind es vielleicht schon die Bauklötze, die man so herrlich zu einem Turm aufeinanderstapeln und noch viel herrlicher – KRAWONG! – mit nur einer Handbewegung wieder zerlegen kann. Kinder sind nicht vergleichbar, auch nicht in ihrem Spielverhalten. Dennoch lässt sich eine generelle grobe Entwicklung feststellen. Vom anfänglichen Ertasten und Greifen geht es über in das genaue Untersuchen des Spielzeuges. Es wird geschüttelt, zu Boden geworfen, genau betrachtet und hingebungsvoll belutscht. Schon mit einem Jahr setzt das sogenannte Symbolspiel ein, das Nachahmen von Handlungen der Erwachsenen und das spielerische Aufarbeiten der eigenen Alltagserlebnisse. Ab etwa 18 Monaten schließlich wird die Lust am Konstruieren und Auseinandernehmen geweckt. Für alle diese Entwicklungsstufen gibt es passendes, sinnvolles Spielzeug, denn Kinder lernen unendlich viel beim Spielen. Es wirkt zwar meist ganz selbstvergessen und unkoordiniert, ist aber ein wichtiger Schlüssel fürs Leben.

Eine runde Sache

Hmmmmm… ich glaube, sie nennen es Ball. Wahrscheinlich ein extra leichtes und kurzes Wort, damit auch schon kleine Menschen wie ich es aussprechen können. Mein Ball liegt auf jeden Fall immer still da, aber sobald ich nach ihm greife, rollt er davon! Dort wartet er dann auf mich. Aber sobald ich ihn anfassen will, haut er wieder ab. Lustig!

Der Ball ist eines der wichtigsten Spielzeuge überhaupt. Ein Ball bewegt sich aus Kindersicht überraschend und nicht vorhersehbar. Das übt eine große Anziehungskraft aus. Sein faszinierendes Verhalten will immer wieder neu entdeckt und erprobt werden. Zunächst wird nur befühlt, dann gelingt das Ergreifen und Halten des Balles, schließlich wird er gerollt, weggestoßen und geworfen. Und das meistens – großer Spaß! – in Interaktion mit anderen. So fördert der Ball schon bei Kleinkindern die motorische und geistige Entwicklung. Für kleine Kinderhände sind natürlich kleine Bälle optimal.

Mein erstes eigenes Spiel

Endlich! Ein echtes eigenes Spiel, Oma sei Dank. Ich dachte schon, ich muss noch ewig warten.
Gegen Ende des zweiten Lebensjahres erfassen Kinder bereits komplexere Vorgänge und können Bewegungen immer besser koordinieren. Geschicklichkeitsspiele stehen ab jetzt hoch im Kurs. Mitdenkende Spiele besitzen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die mit dem Alter und den Fähigkeiten des Kindes steigen. Auch für erste Symbolspiele mit Situationen, die das Kind aus seinem Alltag kennt, ist es jetzt Zeit.

Ab in die Wanne

Verstehe ich nicht: Ich soll Badewasser toll finden, aber Mama bekommt die Krise, bloß weil jetzt das halbe Badezimmer schwimmt.

Bei den einen löst es euphorisches Quietschen aus, bei den anderen mörderisches Geschrei: Wasser kommt bei den Kurzen unterschiedlich gut an. Mit ein paar kleinen Accessoires für lustige Wasserspiele siegt letztlich aber die Begeisterung. Spielzeug zum Schöpfen, Spritzen, Untertauchen und Schwimmen lassen ist der Hit in der Badewanne.

Heute bin ich...

...die Mama und muss einkaufen gehen. Natürlich lauter gesunde Sachen: Gummibärchen, Eis, Bonbons, Lutscher. Fehlt noch was?

Kinder spielen liebend gerne ihren Alltag nach und greifen dabei all die Rituale auf, die in der eigenen Familie gelebt werden. Dies sind viele kleine Übungen, um sich im Leben „einzurichten“. Puppen werden liebevoll bemuttert, gefüttert, an- und ausgezogen, mit Alltagsgegenständen im Spielzeugfor mat wird gebügelt, telefoniert, gebohrt und gesägt – alles wie die Großen. So verfestigen sich spielerisch alltagspraktische Interaktionen, die im Leben gebraucht werden.

Immer in Bewegung

Puuuh, war das aufregend, als ich meine ersten Schritte machte. Alles um mich herum hat geschwankt, und da war nix zum Festhalten!

Die ersten Schritte, die das Kind alleine unternimmt, sind für alle Eltern eine aufregende Sache. Wie muss das dann erst für die Lauflerner selbst sein? Das Gleichgewicht halten , dabei gleichzeitig einen Fuß heben und ein Stück nach vorne setzen, dann den anderen Fuß – wahrlich ein Meisterwerk an Koordination!

Brrrrummmm! Brrrrrummm!

Aus dem Weg, die Feuerwehr kommt! Und gleich auch noch der Müllwagen, der sorgt für Ordnung.

Ob Betonmischer oder Müllauto: Große Arbeitsfahrzeuge wecken bei den Kleinen echte Faszination. So groß, so viel Kraft und was die alles können! Im Kleinformat sind sie mindestens genauso spannend: Rollen, schieben, be- und entladen oder mit „Lalülala“ einen Brand löschen. Oft nicht bedacht: Hier wird auch die Mundmuskulatur trainiert, denn Motorengeräusche gehören natürlich dazu .

Bücher! Von Anfang an.

Mama! Papa! Voooorlesen! So lange, bis ich es selbst mal kann.

Bücher sind unterhaltsam, denn man kann viel darin entdecken. Und natürlich fördern sie Konzentrationsfähigkeit und Sprachentwicklung. Die Bilder genau betrachten und der Geschichte lauschen gelingt mit zunehmendem Alter immer besser. Für die Kleinsten sind robuste Pappbilderbücher ein guter Einstieg in die Welt der Literatur.

Monatlich mehr Motorik

Dieser blöde Faden an dieser doofen Nadel! Der will nicht durch das Loch, obwohl ich schon seit Tagen übe und übe und – jaaaah! Ich hab´s geschafft!

Grob- und Feinmotorik bilden sich von Monat zu Monat mehr aus. Während die Grobmotorik für größere Bewegungen, fürs Zugreifen, Krabbeln, Drehen, Sitzen und Laufen zuständig ist, braucht es die Feinmotorik, um kleine gezielte Bewegungen und Handlungsabläufe durchzuführen: zum Beispiel einzelne Teile zusammenstecken oder schrauben oder kleinere Gegenstände mit den Fingern greifen und vorsichtig ablegen oder durch passende Öffnungen schieben. Die Feinmotorik wird auch bei ganz alltäglichen Vorgängen geschult, zum Beispiel beim Öffnen und Schließen der Klettverschlüsse am Schuh.

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